Am Boden des Luftmeeres

Das Dresdner Hygienemuseum widmet sich dem Menschen und »seinem« Klima

  • Hendrik Lasch
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Am 26. Mai 1626 wurde es in der Region um Stuttgart bitterkalt. Zunächst kam ein eisiger Wind auf, in der folgenden Nacht gab es derart harten Frost, dass die Weiher mit Eis bedeckt waren, Blätter an den Bäumen schwarz wurden und die Rebstöcke erfroren. Die Menschen, zunächst starr vor Schreck, traten dem Übel entschlossen entgegen: Sie gingen auf Hexenjagd. Wie hieß es schließlich im 1486 erschienenen Buch »Malleus maleficarum«, auch »Hexenhammer« genannt? Hexen könnten durch Hagel und kalten Regen die Ernten verderben! Also wurden Hunderte Frauen beschuldigt, in der Eisnacht Fett von Kindern auf die Pflanzen geträufelt und diese so vernichtet zu haben. Sie wurden auf Scheiterhaufen gestellt – so wie andere in vielen verregneten und kalten Sommern zuvor. Die Verknüpfung von Wetterphänomenen mit Hexenwerk habe, schreibt der Schweizer Umwelthistoriker Christian Pfister im Katalog zur Ausstellung »2° – Das Wetter, der Mensch ...


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