Richtungsweisend

  • Bernd Kammer
  • Lesedauer: 2 Min.

Braun gebrannt und gut erholt ist der Regierende Bürgermeister aus dem Urlaub zurück. Und zeigte den Berlinern gleich, wo es lang geht. Als Klaus Wowereit (SPD) vom einstigen Haus des Reisens nicht sehr wohlwollend die Baustellen am Alex inspizierte, wurde er von den Fotografen aufgefordert, doch auch mal nach rechts zu sehen. »Ich schaue immer nur nach links«, gab Wowereit zurück.

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Bei seiner Stadtreise machte der Regierende auch an der Rummelsburger Bucht Station. Dort gab es ein ungewöhnliches Projekt zu besichtigen: Das Gefängnis Rummelsburg, in dem auch Erich Honecker 1990 eine Nacht zubringen musste, wird zu einer Wohnanlage umgebaut. 147 Eigentumswohnungen entstehen in den sechs alten Backsteinbauten, die meisten sind bereits verkauft. Wowereit kann sich allerdings nicht vorstellen, hier einzuziehen. »Ich habe ja bereits ein schönes Backsteingebäude, in dem ich viel Zeit verbringe.«

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Urlaub an der Ostsee macht derzeit der Vize-Fraktionschef der Linkspartei, Stefan Liebich. Zuvor hatte er für ein paar Tage einen Freund in Japan besucht. Die Überraschung war groß, als er in einem Kaufhaus in Yokohama der einstigen Grünen-Abgeordneten Jeanette Martins begegnete, die jetzt in den USA lebt. Zumal beiden das Gleiche schon mal in San Francisco passierte, als Liebich dort mit dem Wissenschaftsausschuss weilte. Viel Zeit für mehr als ein »Hallo« blieb aber nicht. Jetzt haben sie sich per SMS darüber verständigt, dass sich das ändern muss – wo immer auf der Welt man sich auch treffen werde.

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Nicht ganz so weit reisen musste Grünen-Fraktionschef Volker Ratzmann, um im Urlaub Bekannte zu treffen. In einer kleinen Gaststätte in einem kleinen Ort im Kleinwalsertal stieß er mit seiner Lebensgefährtin, der Bundestagsabgeordneten Kerstin Andrae, auf den Verkehrsexperten der Bundestagsfraktion, Winfried Hermann. »Man denkt, man ist in Urlaub, und wen trifft man – Grüne«, berichtete Ratzmann. Es soll aber ein schöner Urlaub gewesen sein.

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Heinz ist frei. Der junge Turmfalke, der als Küken von Krähen aus seinem Nest auf dem Potsdamer Landtagsturm geschubst und von Parlamentsangestellten gerettet worden war, konnte von Falkner Falko Witt in die Brandenburger Wildnis entlassen werden. Begleitet auch von den guten Wünschen des LINKE-Abgeordneten Heinz Vietze, auf dessen Namen Landtagspräsident Gunter Fritsch den Pechvogel taufte – in Anspielung auf dessen lange Karriere auf dem Brauhausberg, wo Vietze schon als 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung wirkte.

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