Auf angelsächsischem Kurs

»Notwendig ist das Bekenntnis zu einem steuerungsfähigen Staat, der Marktimpulse und unternehmerische Initiativen klug nutzt.«
»Notwendig ist das Bekenntnis zu einem steuerungsfähigen Staat, der Marktimpulse und unternehmerische Initiativen klug nutzt.«

Vor 60 Jahren startete in der Bundesrepublik die Soziale Marktwirtschaft. Sie stand nach dem Zweiten Weltkrieg für einen sozial gezügelten, den sogenannten »rheinischen« Kapitalismus, für Wirtschaftswunder und »Wohlstand für alle«. Jahrzehnte galt sie als Erfolgsmodell und übte auch auf große Bevölkerungsteile östlich des Eisernen Vorhangs Anziehungskraft aus. Längst hat die Jubilarin den Glanz verloren. Nach jüngster Umfrage haben nur 31 Prozent der Bundesbürger eine gute Meinung von der Wirtschaftsordnung. Überdurchschnittlich hoch ist die Abneigung in Ostdeutschland.

Aus der sozialen Marktwirtschaft ist eine kalte Marktgesellschaft geworden, die den Menschen zum Kostenfaktor und selbst Bildung, Gesundheit und Sicherheit zur Ware macht. Kritik daran übt nicht nur die LINKE. Der Liberale Ralf Dahrendorf bringt es so auf den Punkt: Seit dem Ende der Systemkonfrontation entwickelt sich der »rheinische« zurück zum »reinen« Kapitalismus. ...


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