Medwedjew macht Shanghai-Treffen zur Bühne
Russische Position zum Kaukasus-Konflikt erörtert / Haltbarkeit der neuen Allianz in Zentralasien offen
In Siegerlaune trat Dmitri Medwedjew in der tadshikischen Hauptstadt Duschanbe vor die Mikrofone. Dort tagte gestern die Shanghai-Organisation für Zusammenarbeit (SOZ). Ihr gehören neben Russland und China auch Kasachstan und die zentralasiatischen Ex-Sowjetrepubliken Kirgistan, Tadshikistan und Usbekistan an. Indien, Pakistan und Iran sind Ständige Beobachter, Afghanistan und die Mongolei Gäste.
Ursprünglich wollte sich der Gipfel nur mit der gemeinsamen Bekämpfung von grenzüberschreitender Kriminalität, darunter Terrorismus und Drogenhandel, sowie einer neuen Afghanistan-Konferenz unter Ägide der Shanghai-Organisation befassen. Der Konflikt um Südossetien warf die Planungen jedoch über den Haufen, die Diskussion drehte sich daher über weite Strecken auch um die Kaukasus-Krise. Dem russischen Präsidenten Medwedjew war das nur recht. Kurz zuvor hatten die sieben führenden Industrienationen, die erstmals seit langer Zeit wieder ohne Russland tagten, das 2001 als Vollmitglied in den elitären Klub aufgenommen worden war, Moskaus Krieg mit Georgien und die Anerkennung von dessen abtrünnigen Autonomien Südossetien und Abchasien in harschen Worten gegeißelt.
Medwedjew selbst war daher brennend interessiert, die russische Sicht der Dinge vor einem hochkarätigen internationalen Publikum zu erläutern. Auch, um zu verifizieren, ob und in ...
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