Nordkorea weiter zum Dialog mit Seoul bereit

Pjöngjang verlangt »starkes Signal«

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Pjöngjang (dpa/ND). Nordkorea hat seine prinzipielle Bereitschaft zum Dialog mit Südkorea bekräftigt, die Wiederaufnahme der auf Eis liegenden Versöhnungsgespräche jedoch vom Verhalten der Regierung in Seoul abhängig gemacht. Das protokollarische Staatsoberhaupt, Kim Yong Nam, beschuldigte am Freitag den südkoreanischen Präsidenten Lee Myung Bak, über die Aussöhnungsbemühungen der vergangenen zehn Jahre hinweggegangen zu sein. Südkorea müsse deshalb »ein sehr starkes Signal setzen«, forderte Kim in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden der deutsch-südkoreanischen Parlamentariergruppe, Hartmut Koschyk (CSU), in Pjöngjang.

Kim betonte, dass Nordkorea von Südkorea ein klares Bekenntnis zu den beiden Erklärungen der innerkoreanischen Gipfeltreffen aus den Jahren 2000 und 2007 erwarte. Seoul könne zeigen, dass es diese Erklärungen umsetzen wolle. Kim nannte sie ein Programm für die Aussöhnung zwischen beiden Ländern und einen »Meilenstein« auf dem Weg zur Wiedervereinigung.

Mit Blick auf die USA betonte Kim Yong Nam, dass sich alle Teilnehmer der Sechs-Länder-Gespräche über die Beendigung des nordkoreanischen Atomprogramms an ihre Vereinbarungen halten sollten. Auf die Drohung seines Landes mit der Wiederaufnahme der Herstellung von Nuklearmaterial ging Kim nicht ein. Nordkorea hat diese Woche nach südkoreanischen Angaben damit begonnen, die Arbeiten zur Stilllegung seiner Atomanlagen wieder rückgängig zu machen. Pjöngjang will damit Druck auf die USA ausüben, Nordkorea wie versprochen von der Liste der Terrorismusunterstützer zu nehmen. Kommentar Seite 4

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