Thüringer Tränenpalast vor dem Abriss

In Probstzella steht der letzte deutsch-deutsche Grenzbahnhof

  • Harald Lachmann, Probstzella
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Probstzella – der Name des Thüringer Gebirgsortes besaß im deutschen Osten einen bizarren Klang. Man sprach ihn mit einigem Respekt, gar leichtem Grusel aus. Wenn jemand einen anderen fragte: »Bist Du über Probstzella gefahren?« oder »Hat es lange gedauert in Probstzella?», wusste jeder: Derjenige war im Westen, konkret in Bayern oder Baden-Württemberg.

Denn der Grenzort nahe dem oberfränkischen Ludwigstadt besaß einen kleinen Backsteinbahnhof, neben den 1976 noch ein trister Viergeschosser betoniert wurde – die Grenzübergangsstelle, kurz: GÜSt Probstzella. Es war eines von neun Kontrollgebäuden für den deutsch-deutschen Zugreiseverkehr. Von hier aus checkten die Staatsorgane alles, was auf der Schiene zwischen Berlin und München die DDR-Schlagbäume passierte.

In der GÜSt Probstzella gab es einen Wartesaal, einen Kontrollgang, Zollräume, Arrestzellen und Kabinen für die Grenzposten. Rollte ein Zug in den Bahnhof ein, wurde er...


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