Kenianisches Modell

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 1 Min.

Was lange währt, wird endlich gut. Viele Simbabwer dürften mangels Alternativen in dieser Formel ihren Hoffnungsschimmer für die Zukunft suchen. Mangels besserer Alternativen haben sich Oppositionsführer Morgan Tsvangirai und Langzeitherrscher Robert Mugabe nach intensiven Vermittlungsbemühungen von Südafrika zu einer großen Koalition nach kenianischem Muster breitschlagen lassen. Der mutmaßliche Wahlsieger wird Ministerpräsident, der mutmaßliche Wahlverlierer bleibt Präsident. Das erspart Simbabwe wie Kenia einen zweiten Wahlgang mit unwägbarem Verlauf und dem Risiko der Eskalation zum Bürgerkrieg. Das ist für beide Länder ein Gewinn.

In Kenia hat sich die Lage seit der Einigung im Frühjahr relativ stabilisiert. Politische Gewalt gehört dort vorerst nicht mehr zum Alltag. Das Modell der großen Koalition genießt Schonfrist, steht aber unter Erfolgsdruck. Für Simbabwes Spitzenduo gilt dasselbe: Tsvangirai und Mugabe sind zum Erfolg verdammt. Die Krise in Simbabwe, die Robert Mugabe mit seinem laut Nelson Mandela »tragischen Versagen« entscheidend zu verantworten hat, lässt sich nicht schnell beilegen. Doch schnelle spürbare Verbesserungen für die darbende Bevölkerung sind die Voraussetzung dafür, dass der Deckel auf dem Topf bleibt. Keine einfache Aufgabe.

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