nd-aktuell.de / 27.09.2008 / Kultur / Seite 24

Zahlreiche Sternschnuppen

Venus erhält Besuch von der schmalen Sichel des zunehmenden Mondes

Hans-Ulrich Keller

In der nun immer früher einsetzenden Abenddämmerung leuchtet tief im Südwesten als erstes Gestirn die helle Venus auf, landläufig gerne als Abendstern bezeichnet. Wegen ihrer südlichen Position ist Venus allerdings nicht besonders auffällig. Zu Monatsbeginn geht sie kurz vor 20 Uhr unter, Ende Oktober eine halbe Stunde früher. Venus verlässt am 18. das Sternbild Waage und wechselt in das Sternbild Skorpion, wobei sie am 26. drei Grad nördlich am roten Riesenstern Antares vorbeizieht. Schon am 2. erhält Venus Besuch von der schmalen Sichel des zunehmenden Mondes.

Als zweiter heller Planet am Abendhimmel ist Jupiter zu nennen. Der Riesenplanet ist nach Einbruch der Dunkelheit halbhoch in südlicher Richtung als heller Lichtpunkt zu erkennen. Jupiter verkürzt seine Abendsichtbarkeit drastisch. Geht er Anfang Oktober noch eine halbe Stunde vor Mitternacht unter, so sinkt er zu Monatsende bereits kurz vor neun abends unter die südwestliche Horizontlinie. Jupiter im Schützen wird von der schnelleren Venus verfolgt. Beide hellen Planeten kommen einander immer näher, bis schließlich Venus Anfang Dezember den Riesenplaneten überholt. Der zunehmende Halbmond wandert am 7. südlich an Jupiter vorbei.

Unser äußerer Nachbarplanet, der rötliche Mars, hält sich unbeobachtbar mit der Sonne am Taghimmel auf. Saturn im Sternbild Löwe kann am Morgenhimmel aufgefunden werden. Der ringgeschmückte Planet geht am 1. wenige Minuten nach fünf Uhr morgens auf. Ende Oktober erfolgt der Saturnaufgang bereits um halb drei Uhr morgens. Jeweils eine halbe Stunde nach seinem Aufgang wird der Ringplanet tief am Osthimmel sichtbar.

Der flinke und sonnennahe Merkur bietet in der zweiten Oktoberhälfte die einzige Morgensichtbarkeit des ganzen Jahres. Ab 17. kann man den Merkur als fahles, gelbliches Lichtpünktchen in der Morgendämmerung tief am Osthimmel ausmachen. Die günstigste Zeit, um den schwierig und nur selten zu beobachtenden Merkur zu sehen, sind die Tage vom 20. bis 28. Oktober. Gegen 6.45 Uhr wird Merkur sichtbar, bald nach sieben Uhr verblasst er in der zunehmenden Morgenhelle. Die Vollmondposition erreicht unser Nachbar im Weltall am 14. exakt um 22.02 Uhr Sommerzeit im Sternbild der Fische. Am Sternhaufen Krippe im Krebs zieht der abnehmende Halbmond am 22. morgens knapp südlich vorbei. Die Neumondstellung wird am 29. um 0.14 Uhr erreicht. Zwei Meteorströme bescheren uns im Oktober zahlreiche Sternschnuppen. Die Häufigkeit ist von Jahr zu Jahr sehr verschieden. In manchen Jahren gab es weit über hundert Sternschnuppen pro Stunde. dpa