Jacke wie Hose

Peter Kirschey träumt vom Einheitsdress – überall

  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist es vorbei mit Nike, Adidas oder gar Giorgio Armani hinter Gittern. Der jugendliche Gefangene trägt Einheitsdress. Die messerscharfen Wärterblicke können von nun an genau unterscheiden, wer dazu gehört und wer nicht, wer nach einem erlebnisreichen Besuchertag mit Spiel und Spaß wieder gehen darf und wer bleiben muss.

Das war nicht immer so. Da rutschte schon mal einer durch die Lappen, weil er von den straffreien Gästen durch nichts zu unterscheiden war. Ein einfacher Personalausweistausch, schwupps, der Falsche war draußen. Gemein nur, wenn sich Besucher von draußen künftig so kleiden wie die da drinnen. Dann geht der Ärger wieder von vorne los.

Noch wichtiger aber ist: Von heute an ist der Jugendknast frei von Sozialneid, vorbei das Kastendenken, keine Bandenkämpfe mehr um die elegante Socke des Zellennachbarn. Nur noch soziale Gerechtigkeit und Harmonie beim Abbrummen im genormten Textil. So schön kann Knastleben sein. Zumindest hofft das die Justizsenatorin.

Sollten sich die positiven Erwartungen bestätigen, warum das Einheitsmaß nicht auch für Universitäten, Schulen oder Kindergärten? Was bliebe uns damit alles erspart.

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