»Italiens Weg zur Apartheid«

Massendemonstrationen gegen Schul- und Bildungspolitik der Regierung Berlusconi

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

Weit über 300 000 Menschen protestierten am Freitag in Rom gegen die Schul- und Bildungspolitik der rechten Regierung von Silvio Berlusconi. Im Mittelpunkt der Demonstrationen auch in anderen Städten standen die Reform der Grundschule und die Reduzierung der Mittel für Universitäten und Forschung. Auf den schärfsten Protest aber stößt ein Gesetz, das »Sonderklassen« für nicht-italienische Kinder vorsieht.

In Rom waren sie alle vereint: Schüler, Studenten, Lehrer, Dozenten und viele Eltern. Trotz Gewitterschauer demonstrierten sie gegen die jüngsten Maßnahmen der Berlusconi-Regierung im Bereich Schule und Bildung. Ab nächstem Schuljahr – das legte ein Dringlichkeitsgesetz fest – soll die Zahl der Lehrer in den Grundschulen drastisch reduziert werden. »Was jetzt zwei Lehrer machen«, hatte Ministerin Mariastella Gelmini erklärt, »kann genauso gut, aber billiger von einer Person geleistet werden.«

Eltern und Lehrer befürchten, dass nicht nur die Qualität des Unterrichts, sondern auch die Ganztagsschulen gefährdet sind. »Wenn Italien in internationalen Bildungsstudien mal gut abgeschnitten hat«, so heißt es, »dann imme...


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