Goyas Herzogin und ihre Schwestern

Sie wünschen sich eine bessere Zukunft für ihre Kinder im Provinznest Serradilla del Arroyo. Sie brauchen 30 000 Euro, um tief im Herzen von Kastilien-León eine Minigrundschule (drei Mädchen, vier Jungen, eine Lehrerin) endlich auszubauen. Also produzieren sieben Mütter einen erotischen Kalender, der sie in der Dorfbäckerei oder im Grünen mehr oder minder leicht bekleidet zeigt. Am Ende bleiben die mutigen Spanierinnen auf gut 10 000 Euro Schulden sitzen. Von ROSA GARÍN (37), Sprecherin der wagemutigen Frauen, will ND-Mitarbeiter RENÉ GRALLA wissen, was schief gelaufen ist.

ND: »Wir ziehen uns für unsere Kinder aus!« Ist diese Aktion nicht eine ziemliche Provokation gewesen für ein 400-Seelen-Dorf in der spanischen Provinz?
ROSA GARÍN: Sie haben recht, aber was sollten wir denn tun? Noch eine Tombola, noch ein Flohmarkt? Wir möchten die Bildungschancen unserer Kinder verbessern, deswegen haben wir alles versucht, was uns eingefallen ist, um Sponsoren zu finden, aber das hat alles nichts gebracht. Sollten wir weiter an Türen klopfen? Sollten wir die Behörden weiter anbetteln, obwohl die bisher gewährte Unterstützung in keinem einzigen Fall ausreichend gewesen ist?

Wenn wir das Konzept richtig verstehen, wollten Sie mit Ihrem Kalender die Schönheit von Serradilla del Arroyo und die Schönheit seiner Frauen zeigen.
Anfangs wussten wir nicht recht, wie wir die Idee umsetzen konnten. Aber dann hatten wir den Einfall, für die Bilder jeweils als Hintergrund malerische Ecken von Serradilla zu nehmen.

Was haben Ihr...