Genugtuung für Opfer

BRD muss für Nazi-Massaker in Italien zahlen

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der deutsche Staat muss den Hinterbliebenen der Opfer des Nazi-Massakers vom Juni 1944 in Civitella 800 000 Euro zahlen. Das hat in letzter Instanz das italienische Kassationsgericht entschieden.

Mit dem Richterspruch wird der deutsche Staat zum ersten Mal in der Geschichte in Italien dazu verurteilt, den Hinterbliebenen der Opfer von Naziverbrechen eine Entschädigung zu zahlen. Der Anwalt der BRD hat aber bereits erklärt, dass man der Forderung nie und nimmer nachkommen werde.

Civitella steht für eines der schlimmsten Verbrechen der deutschen Truppen in den letzten Kriegsjahren in Italien. Angeblich auf der Suche nach Partisanen trieb eine Gruppe von Wehrmachtssoldaten die Einwohner der Dörfchen Civitella, Cornia und San Pancrazio bei Arezzo in Mittelitalien zusammen und tötete 203 Personen, darunter viele Frauen und Kinder. Einige Opfer wurden vor ihrem Tod vor den Augen der Kinder vergewaltigt. Unter den Toten war auch der Priester von Civitella, Don Alcide Lazzari, der versucht hatte, die Menschen zu schützen und dafür posthum geehrt wurde.

Der ehemalige Unteroffizier Max Josef Milde, Mitglied des Musikkorps der »F...


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