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  • 7. Asien-Europa-Gipfel in Peking

Dämpfer für den Riesen?

Häme wäre fehl am Platz

  • Lesedauer: 2 Min.
Die weltweite Finanzkrise habe auch China erfasst und seinem Wirtschaftsboom einen Dämpfer versetzt, meldeten zu Wochenbeginn die Agenturen. Da schien sogar ein bisschen Schadenfreude durchzublitzen. Derweil hoffen andere Beobachter, dass China dank seines starken Wachstums wenigstens einige Auswirkungen der Krise auffangen kann.

Tatsächlich errechnete Chinas Statistikbehörde für die ersten neun Monate dieses Jahres ein Wachstum von 9,9 Prozent. Andere Staaten können von solchen Ziffern nur träumen, für das Reich der Mitte bedeuteten sie jedoch im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres eine Verlangsamung des Wachstums um 2,3 Prozentpunkte. Der Sprecher der Statistikbehörde gestand denn auch, dass die weltweite Konjunkturschwäche beginne, »deutlich negative Auswirkungen« auf China zu haben. »Die fundamentale wirtschaftliche Situation« des Landes habe sich jedoch nicht geändert.

Bisher war meistens die Gefahr einer »Überhitzung« der chinesischen Wirtschaft beschworen worden. Die Regierung sah sich sogar genötigt, auf die Bremse zu treten. Jetzt geht es ihr um »eine stabile und schnelle wirtschaftliche Entwicklung«. So will sie den schwächelnden Export durch Steuernachlass für rund 3500 Güter ankurbeln, das betreffe rund ein Viertel aller von Exportsteuern betroffenen Produkte, wie das Finanzministerium am Dienstag mitteilte. Banken sollen mehr Kredite an kleine und mittlere Unternehmen vergeben, und durch größere Unterstützung für Millionen Bauern soll die Nachfrage im Inland angeregt werden.

Alles andere als Schadenfreude sprach aus den Worten von USA-Finanzminister Henry Paulson, der in New York sagte, in der Krise blicke die Welt »mehr als je zuvor auf China«, und fortfuhr: »Wir müssen anerkennen, dass Chinas Wachstum eine Gelegenheit für amerikanische Unternehmen und Verbraucher ist – für Hersteller, Exporteure und Investoren.« Wohl nicht nur für amerikanische.

ND/Agenturen

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