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Von Hüttenromantik bis High-Tech-Ausrüstung
Das Cover zeigt einen Ausschnitt aus Ferdinand Hodlers Gemälde »Aufstieg und Absturz« aus dem Jahr 1894. Unsere Vorstellung von den Alpen und dem Bergsteigen ist eine Erfindung, die auf romantischer Überhöhung durch die Kunst basiert. Dieses Bild wird heute revidiert. Derzeit werden die Alpen gleichsam »neu« erfunden, künstlerisch als auch architektonisch, man denke nur an die silbrig glänzende Monte-Rosa-Hütte in den Schweizer Alpen, die sich markant von pittoresk anmutenden Alpenhütten abhebt.
Der wechselvollen Geschichte des Alpinismus geht jetzt der Historiker Peter Grupp in seinem Buch »Faszination Berg« nach und er fragt, warum die Menschen sich seit frühester Zeit vom Berg angezogen fühlen, ja der Bergsteiger ungebrochen den Appell spürt: »Der Berg ruft!«. Den Leser erwartet eine so spannende wie informative Reise durch die verschiedenen Epochen des Bergsteigens. Von der Antike, dem Mittelalter über das »Goldene Zeitalter des Alpinismus« (1850-1865) bis zur Gegenwart. Beschrieben werden auch die unterschiedlichen Spielarten und Techniken des Bergsteigens sowie die immer raffinierter werdenden Ausrüstungsgegenstände, vom Nagelschuh der Berg-Pioniere bis zum High-Tech-Inventar heutiger Groß-Expeditionen. Kritisch äußert sich Grupp zur gestiegenen Risikobereitschaft abenteuerlustiger Alpinisten angesichts der Jagd nach stets neuen Rekorden und persönlichem Ruhm. Zudem beleuchtet der Band die Organisation des Bergsteigens (Hütten und Wege) und fragt, was den »einfachen« Bergwanderer vom Extrembergsteiger unterscheidet.
Darüber hinaus nimmt das Buch kulturelle und wirtschaftliche Aspekte des Bergsteigens in den Blick und zeigt, wie sich der Alpinismus in Literatur, Film und Kunst spiegelt. Abschließend macht sich der Autor unter dem Schlagwort »Freiheit in den Bergen« Gedanken über die Zukunft des Bergsteigens.
Peter Grupp. Faszination Berg. Die Geschichte des Alpinismus. Böhlau-Verlag, Köln, 391 S., 35 s/w Abb., 29,90 EUR.
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