Dichter und Maler

Erinnerung an Armin Müller

  • Klaus-Dieter Schönewerk
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mitte des vorigen Jahrhunderts, als das Wort »Herr», das bisher nicht ohne sein Pendant »Knecht« denkbar war, bestenfalls noch als höfliche Anredefloskel brauchbar schien, rief ein junger Lyriker aus Weimar in die Zeit der großen Entwürfe 1949 über alle Grenzen hinweg: »Hallo, Bruder aus Krakau«. In Armin Müllers Geburtsstadt Schweidnitz, nun zu Polen gehörig, war er nicht mehr geduldet. Die Nähe zu Goethe und Schiller und der Schatten Buchenwalds umrissen ihm ein neues Stück Heimat, das Land DDR, das bald darauf 1951 Gastgeber für die Weltfestspiele der Jugend und Studenten war. Er dichtete das Lied: »Im August blühn die Rosen, ein wirkliches Massenlied, Anlass für sein erstes Etikett in der Literaturgeschichte.

1957 erschien sein Gedichtband »Schwarze Asche – weiße Vögel« und darin sein großes Gedicht: »Ich habe den Thunfisch gegessen«. Er lässt einen japanischen Fischer sprechen, der nach einem USA-Atombombentest im Pazifik vom...


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