Pantelic kam, sah und traf

Hertha BSC verschenkt im UEFA-Cup gegen Benfica Lissabon einen Sieg

Lautstark hatten die Fans von Hertha BSC die Einwechslung von Marko Pantelic gefordert. Der Berliner Torjäger saß am Donnerstagabend beim ersten Spiel in der Gruppenphase des UEFA-Pokals gegen Benfica Lissabon 66 Minuten lang auf der Bank. Keine acht Minuten später erzielte der Serbe den Treffer zum 1:1 (0:0)-Endstand. Und wer weiß ob Hertha-Trainer Lucien Favre den 30-Jährigen überhaupt eingesetzt hätte. Erst eine Verletzung von Marc Stein ließ den Schweizer an der Seitenlinie aktiv werden.

Nach Spielende bedankte sich Pantelic für die, wie er sagte, »Riesenunterstützung« bei den gut 26 000 Anhängern. Die Erleichterung war ihm nach seiner Suspendierung für das letzte Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart deutlich anzumerken. Und er hofft, dass die »Sache« mit seinem unentschuldigten Fehlen beim Training am letzten Donnerstag nun endgültig ausgeräumt ist. Der Schulterklopfer von Manager Dieter Hoeneß in den Katakomben des Berliner Olympiastadions ist ebenso ein Zeichen dafür, wie die Komplimente des Trainers. »Marko hat wirklich gut gespielt«, so Favre.

Eine Einsatzgarantie für die nächsten Spiele ist das natürlich nicht. »Ich kann nicht mit vier Stürmern gleichzeitig spielen und muss das Gleichgewicht im Team finden«, ließ der Hertha-Coach auf Nachfrage verlauten.

Ohne Marko Pantelic fehlte den Berlinern im Spiel gegen den Tabellenfünften der portugiesischen SuperLiga lange Zeit die Durchschlagskraft. Die einzig klare Torchance in der ersten Halbzeit hatte der wiederum gut aufgelegte Andrey Voronin. Doch der ukrainische Stürmer scheiterte in der 38. Minute freistehend vor Benfica-Torwart Quim, nachdem ihn Herthas Brasilianer Cicero mustergültig im Strafraum freigespielt hatte.

Nach dem Wiederanpfiff trumpften die bis dahin zurückhaltenden Gäste aus Portugals Hauptstadt auf. Der zuvor eingewechselte David Suazo bewies im Mittelfeld seine Zweikampfstärke. Der Ball gelangte über den portugiesischen Nationalstürmer Nuno Gomes zu Angel Di Maria, der den erneut nicht überzeugenden Linksverteidiger Marc Stein aussteigen ließ und etwas glücklich zur 1:0-Führung (51.) traf. Fortan beschränkte sich Benfica auf Ergebnisverwaltung, was sich als Fehler erwies.

Das Hertha-Team erhöhte den Druck und erspielte sich eine Vielzahl von Chancen. Doch der letzte Pass war oft zu ungenau und mancher Torabschluss zu überhastet. Dennoch waren die Berliner Verantwortlichen zufrieden, dass man auch gegen »große Namen mithalten kann«, wie Manager Dieter Hoeneß lächelnd feststellte.

Der 1. Spieltag im Überblick

Gruppe A: FC Schalke 04 - Paris St. Germain 3:1, Twente Enschede - Racing Santander 1:0, Manchester City spielfrei.

Gruppe B: Hertha BSC - Benfica Lissabon 1:1, Galatasaray Istanbul - Olympiakos Piräus 1:0, Metalist Charkow spielfrei.

Gruppe C: FC Sevilla - VfB Stuttgart 2:0, Partizan Belgrad - Samp. Genua 1:2, Standard Lüttich spielfrei.

Gruppe D: Udinese Calcio - Tottenham Hotspur 2:0, Dinamo Zagreb - NEC Nijmegen 3:2, Spartak Moskau spielfrei.

Gruppe E: SC Heerenveen - AC Mailand 1:3, Sporting Braga - FC Portsmouth 3:0, VfL Wolfsburg spielfrei.

Gruppe F: MSK Zilina - Hamburger SV 1:2, Aston Villa - Ajax Amsterdam 2:1, Slavia Prag spielfrei.

Gruppe G: FC Kopenhagen - St. Etienne 1:3, Rosenborg Trondheim - Club Brügge 0:0, FC Valencia spielfrei.

Gruppe H: ZSKA Moskau - Deportivo La Coruna 3:0, AS Nancy - Feyenoord Rotterdam 3:0, Lech Poznan spielfrei.

Nächster Spieltermin: 6.11.

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