Mord, Jammer, Elend

Modest Mussorgski: »Boris Godunow« am Theater Magdeburg

  • Laura Naumburg
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.
Nicolaus Meer mit Chor
Nicolaus Meer mit Chor

Jede Beschäftigung mit Modest Mussorgskis »Boris Godunow« nach Alexander Puschkin beginnt im Dschungel der verschiedenen Fassungen des Werkes. In Magdeburg wurde die ursprüngliche von 1869 gewählt. Sie ist die musikalisch kühnste, dramaturgisch stringenteste. Keine Nebenhandlung lenkt von der Tragödie des Zaren Boris ab. Seine Persönlichkeit stand im Zentrum des Interesses der Regisseurin Vera Nemirova.

Boris Godunow ist ein von den Bojaren und vom Volk gewählter Zar. Das Gottesgnadentum durch Geburt fehlt ihm; das macht ihn angreifbar. Skrupeln vor der Verantwortung des Mächtigen widersteht der durch fortwährende Anstrengungen der Selbstbehauptung, eine Gewissensqual indes ist unbesiegbar, ihr unterliegt er und stirbt im Wahnsinn am Herzinfarkt. Es heißt, er habe den letzten legalen Thronfolger, das Kind Dmitri, ermorden lassen. Mit diesem Gerücht, ausgebrütet im Gehirn eines Mönchs, wird Boris immer wieder konfrontiert. Vielleicht is...


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