nd-aktuell.de / 27.10.2008 / Sport / Seite 15

SCM rehabilitiert sich

33:26-Handballsieg gegen Vizemeister Flensburg

Sandra Degenhardt

Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt gehen als Verlierer in die Bundesliga-Pause und haben einmal mehr ihrem Erzrivalen THW Kiel in die Karten gespielt. Allen Warnungen von Trainer Kent-Harry Andersson zum Trotz wurde Vize-Meister Flensburg am Samstag vom »Pokal-Versager« SC Magdeburg phasenweise vorgeführt und am Ende überraschend deutlich mit 26:33 weggeputzt. »Nach der Pokal-Niederlage hatte ich vor einer heißen Gastgeber-Mannschaft gewarnt. Aber das ist offensichtlich nicht angekommen«, monierte Andersson. »Es gibt nichts zu deuteln: Wir hatten keine Chance.«

Mit Wohlwollen nahm Rekordmeister Kiel, der mit Aufsteiger Stralsunder HV (43:22) einen ungleich leichteren Gegner hatte, das Scheitern des Nordrivalen zur Kenntnis. »Natürlich freue ich mich über die Leistung meiner ehemaligen Mannschaft«, meinte THW-Coach Alfred Gislason, der von Juli 1999 an sechseinhalb Jahre bei Magdeburg auf der Trainerbank gesessen hatte. Nutznießer von Flensburgs Niederlage waren auch der TBV Lemgo (35:27 bei den Füchsen Berlin) und die HSG Nordhorn (30:23 beim TV Großwallstadt), die in der Tabelle an der SG vorbeizogen und erste Verfolger von Kiel sind.

Die Flensburger erwischten einen rabenschwarzen Tag. Und so ging der Versuch des SCM einer Wiedergutmachung nach dem Drittrunden-Aus im Pokal bei Zweitligist Hamm voll auf. Vor allem Silvio Heinevetter, Christian Sprenger und Yves Grafenhorst zeigten sich in Länderspiel-Form – rechtzeitig vor den EM-Qualifikationsspielen am Mittwoch gegen Bulgarien und am Sonntag gegen Slowenien. Für Sportdirektor Stefan Kretzschmar war es ein Spiel, »in dem alles stimmte. Das Team hat Moral gezeigt.«

Auch die Meistermannschaft aus Kiel zauberten den 4000 begeisterten Zuschauern in Neubrandenburg bei ihrem neunten Sieg in Serie »Handball-Feinkost« aufs Parkett. »Wir waren dem Publikum was schuldig«, meinte Gislason, der der alleinigen Tabellenführung aber noch keine besondere Bedeutung beimisst. »Das sagt kaum was aus. Wir müssen sehen, dass wir keinen weiteren Punkt abgeben, dann ergibt sich alles von ganz allein.« dpa

Bundesliga Männer: Füchse Berlin - TBV Lemgo 27:35 (12:17), SC Magdeburg - SG Flensburg-Handewitt 33:26 (16:13), TuSEM Essen - GWD Minden 27:26 (13:12), Rhein-Neckar Löwen - VfL Gummersbach 27:29 (13:15), Stralsunder HV - THW Kiel 22:43 (8:20), TSV Dormagen - HBW Balingen-Weilstetten 27:24 (16:15), TV Großwallstadt - HSG Nordhorn 23:30 (12:14), HSV Hamburg - FA Göppingen 30:23 (16:12). HSG Wetzlar - Melsungen n. Redschl.

1. THW Kiel 10 351:274 19:1

2. TBV Lemgo 10 316:257 17:3

3. HSG Nordhorn 10 329:274 17:3

4. Flensburg-Hand. 9 316:255 15:3

5. Gummersbach 10 310:300 14:6

6. FA Göppingen 9 279:245 13:5

7. SC Magdeburg 10 288:266 13:7

8. HSV Hamburg 9 270:256 11:7

9. Rhein-N. Löwen 9 294:273 10:8

10. Füchse Berlin 10 310:319 10:10

11. TV Großwallstadt 10 304:308 7:13

12. Balingen-Weilst. 10 271:299 6:14

13. TSV Dormagen 9 225:271 5:13

14. MT Melsungen 9 275:300 4:14

15. GWD Minden 9 238:284 4:14

16. HSG Wetzlar 9 230:257 3:15

17. TuSEM Essen 10 261:334 2:18

18. Stralsunder HV 10 275:370 2:18