nd-aktuell.de / 05.11.2008 / Brandenburg / Seite 12

Grenzen überwinden

Zwei Bezirke entwickeln gemeinsam Gewerbegebiet

Klaus Teßmann

Zwei Bezirke schließen sich zusammen, um gemeinsam einen Wirtschaftsstandort zu entwickeln. Dabei werden die Grenzen zwischen Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf überwunden.

Mit rund 900 Hektar Gewerbefläche ist das Areal zwischen der Lichtenberger Rhinstraße und der Bitterfelder Straße in Marzahn das größte zusammenhängende Gewerbegebiet Berlins. Schon heute arbeiten dort über 800 Unternehmen mit über 7000 Beschäftigten. Es können und es sollen noch mehr werden. Die Bezirksämter haben sich mit drei privaten Eigentümern in einem Public-Private-Partnership-Projekt (PPP) zusammengeschlossen und das Gebietsmanagement »Gewerbeband Berlin eastside«, das gemeinsame Vorhaben koordinieren soll, ins Leben gerufen. Am Montagabend stellten die Stadträte das Projekt vor. Gefördert wird es aus dem Senatstopf »Wirtschaftsdienliche Maßnahmen«.

Der Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff (CDU) verwies darauf, dass sich beide Bezirke in den vergangenen Jahren zwar einen guten Ruf als Wohnbezirk im Grünen gemacht hätten, aber als Wirtschaftsstandort nicht bekannt genug seien.

»Mit dem Projekt fördern wir einen Standort, an dem sich bereits produzierendes Gewerbe, Dienstleister und Firmen aus der Gesundheits- und Tourismusbranche niedergelassen haben«, sagte Gräff. »Unsere Flächen sind bestens geeignet für Industrieunternehmen oder große Firmen, die ansonsten in Berlin keine ausreichenden Flächen finden können«, ergänzte sein Lichtenberger Kollege Andreas Prüfer (LINKE). So etwas habe die Stadt an keiner anderen Stelle zu bieten.

In der Region arbeiten nicht nur kleine Unternehmen, sondern auch Betriebe mit weltweiter Ausstrahlung wie die Knorr-Bremse.

Wirtschaftssenator Harald Wolf (LINKE) begrüßte das gemeinsame Engagement als ein wichtiges Zeichen dafür, dass innerhalb Berlins nicht um Ansiedlungen und Arbeitsplätze konkurriert werde, sondern die Chancen auf neue Unternehmen und Arbeitsplätze erhöht würden. Die potenziellen Standorte in Berlin-eastside könnten angesichts der Autobahnnähe und der Nähe zum zukünftigen Großflughafen BBI im internationalen Maßstab mithalten, so Wolf.