In den Toppen weht die rote Fahne
Als sich am 31. Oktober die Nebel über Wesermündung und Jadebusen heben, kommen ungewohnt viele Schiffe in Sicht, die auf der Schilling-Reede vor Anker liegen. Die Admiralität hat die Lieblingswaffe des Kaisers zusammengezogen – zum Manöver, wie es mäßigend heißt. Aber die 80 000 Matrosen und Heizer trauen solcher Erklärung nicht. Warum räumen Minensuchboote die Fahrstrecke nach Skagen, sogar weiter in Richtung der Orkney-Inseln, wo in Scapa Flow ein Teil der britischen Flotte liegt? Aus den streng überwachten Funkbuden sickert allmählich das Gerücht einer bevorstehenden Schlacht. Und endlich, seitdem gestern der Befehl »Seeklar!« gekommen ist, wissen sie es: Sie sollen in letzter Minute des verlorenen Kriegs gegen die dreifache Übermacht der Briten geworfen werden. In den sicheren Untergang, den sinnlosen Tod.
Die Heizer des Kreuzers »Straßburg« sind vom Landgang nicht mehr an Bord gekommen, und Matrosen haben versucht, die Flut...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.