Wer will, soll länger arbeiten dürfen

Frankreichs Opposition warnt vor De-facto-Heraufsetzung des Rentenalters auf 70 Jahre

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

In Frankreich stößt das Vorhaben der Regierungspartei, Beschäftigte länger arbeiten zu lassen, auf breite Kritik.

Künftig sollen die Franzosen, denen das Gesetz eine Rente ab 60 garantiert, auf Wunsch länger arbeiten dürfen. Die Initiative für eine entsprechende Gesetzesänderung kam überraschend in einer Nachtsitzung des Parlaments von Hinterbänklern der konservativen Regierungspartei UMP.

Im Prinzip entspricht das der Forderung von Präsident Nicolas Sarkozy, Beschränkungen für die Arbeitszeiten – und damit auch für die Lebensarbeitszeit – abzubauen und den Anteil der »Senioren« unter den Beschäftigten zu erhöhen. Seit vielen Jahren haben Unternehmer ihre Belegschaften verjüngt oder verringert, indem sie ältere Beschäftigte in den Vorruhestand abgeschoben haben. Und meist hat der Staat dies mit Überbrückungszahlungen auch noch gefördert. Dem will Sarkozy künftig einen Riegel vorschieben. In Frankreich sind heute nur 37,6 Prozent der über 55-Jährigen berufstätig, während es in Spanien 44,1, in Deutschland 48,4 und in Schweden sogar 69...


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