»Wir möchten vorn mitmischen«

ND-Gespräch mit Arkadij Naidisch, der im deutschen Team am Spitzenbrett sitzt

  • Lesedauer: 2 Min.
Heute Abend wird in Dresden die 38. Schacholympiade eröffnet. Der 23-jährige Großmeister Arkadij Naiditsch sitzt für die deutsche Männermannschaft am Spitzenbrett. Auf diesem Teamplatz will er seine überzeugende Leistung von der Olympiade 2006 in Turin zumindest wiederholen. Damals hatten die deutschen Männer den 15. Platz belegt, die Frauen waren Elfte geworden.
»Wir möchten vorn mitmischen«

ND: 2006 in Turin holten Sie sechs Punkte aus zehn Partien gegen die Weltspitze. Was haben Sie sich für Dresden vorgenommen?
Naiditsch: Ich werde versuchen, so gut zu spielen, wie ich kann. Wichtigstes Ziel ist, dass unsere Mannschaft gut abschneidet. Wir möchten vorn mitmischen, das heißt: Wir wollen unter die ersten Zehn kommen. Es wäre natürlich sehr schön, wenn ich dazu meinen Beitrag leisten kann.

Ist die Männermannschaft des DSB besser als die vor zwei Jahren?
Ich denke, wir haben das stärkste Team seit vielen Jahren. Deshalb können wir auch einen höheren Platz anvisieren als bei der Olympiade 2006.

Hat der Lehrgang Ende Oktober in Radebeul noch viel gebracht?
Es waren nur ein paar Tage. In der Kürze der Zeit kann man nicht mehr Entscheidendes herausholen. Die Hauptarbeit wurde von jedem vorher geleistet. Wir haben in Radebeul noch etwas an den Eröffnungen gearbeitet und zusammen trainiert. Die Atmosphäre war sehr angenehm.

Wo und wie verbrachten Sie die letzten Tage vor der Olympiade-Eröffnung in Dresden?
Ich habe noch eine Turnierpartie für einen ungarischen Klub gespielt. Danach fuhr ich zu meinem Sekundanten Dusko Pavasovic nach Slowenien zur letzten Präparation auf die Olympiade. Wir beide arbeiten gern zusammen. Dusko hat großen Anteil daran, dass ich im Sommer bei den Dortmunder Schachtagen den Ex-Weltmeister Wladimir Kramnik besiegen konnte.

Beim bevorstehenden Turnier in Dresden dominiert die olympische Idee. Haben Sie diesen Geist auch kürzlich bei den Mind Sports Games in Peking gespürt, wo Sie Deutschland im Oktober gemeinsam mit Elisabeth Pähtz vertraten?
Ja, auf jeden Fall. Organisation und Atmosphäre waren großartig. Schade, dass Deutschland nur so wenige Schachspieler nach Peking geschickt hat.

Gespräch: Dagobert Kohlmeyer

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