Der Weg zum Tariffrieden

Rainer Funke zum Einlenken des Senates

  • Lesedauer: 2 Min.

Ein wenig Vernunft scheint im Senat gereift zu sein. Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft aus ver.di, GdP, GEW und IG Bau über höhere Gehälter und eine Einmalzahlung für 50 000 Angestellte werden fortgeführt. Weil Berlins Regierung ein neues Angebot vorlegt. Über Monate hatte sie dies kategorisch verweigert.

Was das Senatsangebot wert ist, dürfte alsbald bekannt werden. Die Angestellten der Landesregierung haben nicht über Monate gestreikt, um jetzt ein Almosen im Centbereich oder dergleichen zu akzeptieren. Die Zeit, in der die üblichen taktischen Spielchen bei Tarifauseinandersetzungen gepflegt werden, ist abgelaufen.

Am Donnerstag soll der Streik zunächst ausgesetzt werden. Das deutet darauf hin, dass die Tarifgemeinschaft gestern wohl mit längerem Hin und Her rechnete. Viel hängt tatsächlich davon ab, ob sich die Gewerkschaften nicht erneut von einem kargen Angebot provoziert fühlen.

Mit einem ordentlichen Ergebnis, das freilich nur durch einen Kompromiss mit Schmerzen auf beiden Seiten zustande kommt, würde vor allem auch der gewöhnliche Berliner zufrieden sein – wenn Babys nicht mehr bei Nachbarn oder Oma abgegeben werden müssen, man wieder in überschaubarer Zeit einen Pass oder eine Zulassung bekommt, Bürgerämter wieder für Bürger da sind. Und so die Mitarbeiter der Ordnungsämter und die Besatzungen der Radarwagen wieder im Dienst wären, dann flösse wieder Geld ins Stadtsäckel. Das wiederum wäre zwar schlecht für den Bürger, aber immerhin – gut für den Senat.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal