Ein Denkmal und sein Platz

Späte, doch umstrittene Beachtung für jüdische Kinder, die vor den Nazis nach England flohen

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.
Hier soll das Mahnmal hin.
Hier soll das Mahnmal hin.

Am Bahnhof Friedrichstraße soll zum 70. Jahrestag des Beginns der lebensrettenden Transporte jüdischer Kinder nach England ein Denkmal enthüllt werden. Als Kinder einst selbst Betroffene protestieren gegen das Projekt in der jetzigen Form. Die Initiatoren wehren sich und Mittes Bürgermeister sitzt zwischen den Stühlen.

Der Termin 30. November war Lisa Schäfer und ihren Unterstützern sehr wichtig, denn vor genau 70 Jahren verließ an diesem Tag der erste Kindertransport Deutschland auf dem Weg nach England. Etwa 10 000 jüdische Kinder entkamen bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges auf diese Weise dem Holocaust. Ausgerechnet einige von ihnen protestieren nun gegen das Denkmal, das Schäfer ihnen zu Ehren aufstellen will.

Die Skulptur des aus Danzig stammenden Überlebenden Frank Meisler fand zunächst im Senat beim Büro für Kunst im öffentlichen Raum keine Mehrheit. Das Kunstwerk mit sieben Kindern erinnere zu sehr an eine »unbefangene Klasse...


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