Vermummt im Zeugenstand

Nach elf Prozesstagen: Nur dürftige Beweise für »mg«-Mitgliedschaft

  • Niels Seibert
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Vor dem Berliner Kammergericht sind drei Männer im Alter zwischen 36 und 47 Jahren angeklagt wegen versuchter Brandstiftung auf Bundeswehr-Lkw und Mitgliedschaft in der »militanten gruppe«. Nach elf Prozesstagen ist die Beweislage noch dürftig.

Verkleidet mit Langhaar-Perücken, Silikonnasen und ausgestopften Uniformen treten Beamte des BKA und des LKA Berlin in den Zeugenstand. Mitglieder des Mobilen Einsatzkommandos (MEK), einer Spezialeinheit des LKA, haben im letzten Jahr die Angeklagten observiert, gegen die seit September das Berliner Kammergericht wegen vermeintlicher Mitgliedschaft in der »militanten gruppe« (mg) verhandelt. Vor einer Woche berichtete ein MEK-Beamter, wie er die drei Angeklagten am späten Abend des 30. Juli 2007 zum Anwesen der MAN AG in Brandenburg an der Havel verfolgt hat. Dort stehen Militärtransporter der Bundeswehr zur Inventur. Vor Ort habe er zwei Gestalten die Straße zum Firmengelände gehen und nach fünf Minuten zurückkommen sehen. Auf dem Parkplatz des Unternehmens habe er danach mit seinem Kollegen Brandsätze unter zwei Bundeswehrfahrzeugen entdeckt und entfernt. Ein Sachschaden entstand nicht. Das MEK stoppte die drei Auto-Insassen danach a...


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