nd-aktuell.de / 13.11.2008 / Brandenburg / Seite 24

Straße trennt Ahrensfelde ab

Klaus Teßmann

Die Ortsumfahrung Ahrensfelde ist im Norden von Berlin-Marzahn und im brandenburgischen Ahrensfelde schon lange umstritten. Am Freitag um 16 Uhr wird im Bürgerzentrum in der Wörlitzer Straße 3a eine Ausstellung über die geplante Umgehungsstraße B 158n eröffnet. Im Mittelpunkt steht ein Modell, das die Gegend mit der Umgehungsstraße im Maßstab 1:200 zeigt. Dabei handelt es sich um die jetzt vorgesehene Variante eines »gedeckelten Troges«. Gegen diesen Ausbau der Klandorfer Straße wehren sich die Anwohner. Die Mieterschutzinitiative hat alle Argumente, Briefwechsel mit den Senatsverwaltungen und unterschiedliche Pläne zur Ortsumfahrung in dieser Ausstellung zusammengefasst. Initiator ist Günter Beckert, der sich seit gut zehn Jahren mit der Problematik befasst. Er bezeichnet diese Variante als »Millionengrab«.

»40 Millionen Euro Baukosten sind eingeplant« erläutert Beckert, »allein für das Teilstück von der Märkischen Allee bis zur Schorfheider Straße sollen 13 Millionen Euro ausgegeben werden.« Die Umgehungsstraße soll hier rund sechs Meter tief in die Erde versenkt und mit einem Betondeckel verschlossen werden. Dazu kommen noch an beiden Seiten bis zu sechs Meter hohe Lärmschutzwände. Doch damit nicht genug, »denn auch die Schorfheider Straße/Feldstraße muss 2,70 Meter tiefer gelegt werden«, um die Umgehungsstraße zu unterfahren, berichtet Beckert.

Die Verbindungen zwischen der Klandorfer Straße und der Rosenbecker Straße nach Ahrensfelde werden abgeschnitten. Damit werden nach Ansicht von Beckert wichtige Wege unterbrochen. Immerhin gehen Kinder aus Ahrensfelde in Marzahn zur Schule oder in den Kindergarten. Sie müssten dann lange Umwege fahren. »Die beiden Ortsteile werden wie mit einer Axt getrennt«, kritisiert Beckert die Pläne.

Nach Einschätzung der Mieterschutzinitiative verschlechtert diese Umgehungsstraße die Wohnqualität in Marzahn-Nord. »Die Häuser im Ahrensfelder Viertel wurden in den vergangenen beiden Jahren für 3,8 Millionen Euro saniert«, betont Beckert. Wenn jetzt 20 Meter vor der Haustür Lärmschutzwälle gebaut werden, ziehen viele Leute aus den sanierten Häusern wieder aus, glaubt er.

Ausstellung bis 5. Dezember, Mo. bis Fr. von 10 bis 18 Uhr