Streit um Vorsitz lähmt Sozialisten

Franzosen sehen PS in schwerer Krise

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Bei dem Parteitag der französischen Sozialisten (SP) geht es weniger um Programme als um persönliche Animositäten.

Wer glaubt, die französischen Sozialisten träfen sich an diesem Wochenende in Reims, um auf ihrem Parteitag über ein überzeugendes Programm zu beraten, mit dem sie Präsident Nicolas Sarkozy in die Schranken weisen könnten, muss ein realitätsfremder Träumer sein. So gelähmt wie die PS vor 18 Monaten war, als ihre Kandidatin Ségolène Royal die Präsidentschaftswahl verlor, ist sie immer noch. Das Gerangel um die Nachfolge des Parteivorsitzenden François Hollande verhinderte bisher jeden Schritt vorwärts.

»Reims dürfte eher Rennes als Metz ähneln«, schrieb ein Kommentator. Was er damit meinte: Auf dem Parteitag 1979 in Metz gab es eine ideologische Konfrontation zwischen dem von François Mitterrand vertretenen »traditionellen« Konzept einer PS, die fest unter den arbeitenden Franzosen verankert ist und deren soziale und demokratische Forderungen mitträgt, und einer »modernen«, reformistischen und zur bürgerlichen Mitte geöffneten Sozialdemo...


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