Eine tragische »Heldin«

Mittweidaer »Hakenkreuz«-Prozess: Gericht sieht Rebecca K. schuldig

  • Hendrik Lasch
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die »Heldin von Mittweida« hat eine Straftat nur vorgetäuscht. Mit diesem Urteil zieht ein Gericht den vorläufigen Schlussstrich unter den spektakulären »Hakenkreuz«-Fall, bei dem eine damals 17-Jährige von vier Rechten drangsaliert worden sein soll.

Sie galt als mutige junge Frau, die einem Kind gegen Rechtsextreme zur Seite sprang und dafür ein Hakenkreuz in die Haut geritzt bekam – und ist seit gestern verurteilt: Die 18-jährige Rebecca K. aus Mittweida hat, wie das Amtsgericht Hainichen urteilte, die spektakuläre Straftat nur vorgetäuscht. Zur Strafe muss sie 40 Arbeitsstunden ableisten. Der Staatsanwalt hatte eine Verwarnung und 100 Stunden verlangt, die Verteidigung ein neues medizinisches Gutachten.

Vor gut einem Jahr, am 12. November 2007, hatte sich K. bei der Polizei gemeldet und angegeben, etliche Tage zuvor vor einer Kaufhalle in einem Plattenbauviertel einem Aussiedlermädchen zu Hilfe geeilt zu sein, das von vier augenscheinlich Rechtsextremen bedrängt worden sei. Drei Angreifer hätten sie daraufhin zu Boden gerissen, ein vierter ihr das etwa fünf Zentimeter große Hakenkreuz in die Hüfte geritzt – unter den Augen von untätigen Bewohnern der umliegenden Häuse...


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