Mystik und Musik

Sa Dingding verbindet tibetische Tradition und Pop

  • Gabriela Greess
  • Lesedauer: 2 Min.

Nach viel Kritik rund um die olympischen Spiele – nicht zuletzt wegen des Tibet-Konfliktes – kommt jetzt aus China eine musikalische Botschafterin, die zwischen den Minderheiten des asiatischen Riesenreichs vermittelt: Die Sängerin und Multi-Instrumentalistin Sa Dingding verkörpert mit dem Nimbus einer mystischen Pop-Göttin den kulturellen Reichtum des Vielvölkerstaates. Dabei schlägt sie eine Brücke zum Westen, mixt die traditionellen Klänge Chinas mit Electronika sowie Klassik und Soul. Heraus kommt eine Synthese, die entrückend esoterisch klingt, betont durch die glockenhelle, teils himmelhoch jauchzende Stimme von Sa Dingding.

Zudem präsentiert sie ihre Tonfolgen immer wieder in Form von Mantras und beherrscht die schwierige Kunst tibetischer Gesänge. Ihre persönlichen Energiequellen wie die Lehre Buddhas und Dhyana-Yoga-Rituale prägen ebenfalls das Werk der jungen Künstlerin, die bereits mit 18 Jahren ihre erste CD herausbrachte.

In ihrem neuen Album »Alive« mixt Sa Dingding traditionelle Instrumente wie die Pferdekopfgeige aus ihrer mongolischen Heimat, eine 25-saitigen Zither sowie Trommeln aus China und konfrontiert diese mit elektronischen Sounds: eine virtuose Gratwanderung, die Sa Dingding wie keine andere asiatische Instrumentalistin beherrscht.

Dafür bekam sie dieses Jahr mit dem BBC World Music Award eine der begehrtesten musikalischen Trophäen der westlichen Welt. Sa Dingding erweckt zudem die fast ausgestorbene Sprache Lagu zu neuem Leben, mischt sie mit Sanskrit und Mandarin – ein babylonischer Klangteppich, der einen aus gewohnt rationalen Denkschleifen in spirituelle Sphären erhebt.

Auch mit ihrem Äußeren betont sie das Moment des authentisch Ethnischen, distanziert sich vom modischen Diktat einer globalisierten Welt. Die Mongolin tritt auf in selbst entworfenen asiatischen Gewändern: ein folkloristisches Diva-Outfit mit erotischem Biss.

15.11., 20 Uhr, Babylon Mitte

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