Fahrgäste auf der Achterbahn

Deutschlands Milchbauern kämpfen gegen sinkende Preise – sind sich aber nicht einig

  • Velten Schäfer, Schwerin
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Quoten, Faktoren, Saldierung: Das Milchgeschäft ist hochkomplex. Ist zu viel Milch auf dem deutschen Markt? Oder erpressen die Discounter Molkereien und Bauern? Deutschlands Bauern sind sich nicht einig – und die Politik hält ihre Zusagen nicht. Die Milchpreise fallen derweil weiter.

Wer die Krise sucht, wird im Supermarkt fündig. Ab 49 Cent kann man einen Liter fettarme H-Milch kaufen – selbst für Mineralwasser wird oft mehr gezahlt. Seit Monaten fallen die Preise, und es könnte so weitergehen im »weißen Sortiment«. Anfang November hatten Aldi und Penny die Milchpreise dauerhaft um bis zu 20 Prozent gesenkt, andere folgten. Mit Milch und Butter lockt der Handel die Kundschaft in die Läden.

Die Milchpreise machten zuletzt wilde Sprünge – auch für die Erzeuger, die sich mit »Milchstreik« und »Milchgipfel« ins Rampenlicht gespielt haben. 2007 stiegen die Erzeugerpreise und erreichten im November mit durchschnittlich 40,1 Cent ein Mehrjahreshoch, weil in Schwellenländern der Milchkonsum explodierte, in Australien Dürre herrschte und die USA ihre Produktion kaum steigern konnten. So sieht es die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle für Agrarprodukte (ZMP). Danach setzte die Talfahrt ein. Schon im Mai lag...


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