nd-aktuell.de / 19.11.2008 / Ratgeber / Seite 8

Finanzen

Kurz

Steueroptimierte Geldmarktfonds waren bislang ein Verkaufsschlager der Investmentbranche. Weil ein Teil der Fondsrendite aus Kursgewinnen stammt, ist bei mindestens zwölf Monaten Haltedauer der Ertrag teilweise steuerfrei. Doch nach einer aktuellen Gesetzesvorlage des Bundesrates sollen alle Anlegergelder, die nach dem 19. September 2008 in solche Fonds geflossen sind, mit dem Jahreswechsel den Steuervorteil verlieren. Wenn der Bundestag diese Klausel ins Jahressteuergesetz 2009 aufnimmt, bringen Steuer-spar-Geldmarktfonds gegenüber Tagesgeldkonten keinen Vorteil mehr.

Günstiger wird hingegen die Steuerlast für diejenigen, deren Zinserträge bei überdurchschnittlichem Einkommen oberhalb des Sparerfreibetrags liegen: Der Freibetrag wird in den so genannten Sparerpauschbetrag in gleicher Höhe umgewandelt, so dass auch künftig Freistellungsaufträge erteilt werden können. Die darüber liegenden Zinsen sind ab dem kommenden Jahr nicht mehr mit dem persönlichen Steuersatz, sondern nur mit der 25-prozentigen Abgeltungsteuer plus Solizuschlag und Kirchensteuer zu versteuern.

Immer wieder rühren Baukredit-Anbieter die Werbetrommel für sogenannte Investment-Baufinanzierungen. Hierbei werden Baukredit und Fondssparplan gekoppelt: Der Kreditnehmer leistet während der Laufzeit keine Tilgung, sondern zahlt parallel zur Finanzierung monatlich Geld in einen Aktienfonds-Sparplan ein. Mit dem Guthaben soll dann am Ende der geplanten Finanzierungsdauer der ganze Kredit auf einen Schlag getilgt werden. Geworben wird häufig mit den Renditechancen, die das Aktiensparen langfristig bietet. Doch die Entwicklung der vergangenen Monate am Aktienmarkt hat gezeigt, dass dies in unsicheren Börsenzeiten ein gefährlicher Trugschluss sein kann. Wird die erhoffte Rendite nicht erzielt, klafft am Schluss eine große Finanzierungslücke. Angesichts dieses Risikos sollten Kreditnehmer solche Finanzierungsmodelle meiden.

Bei Girokonten geht die Kostenschere weit auseinander. Beim Vergleich sollten jedoch nicht nur die monatlichen Gebühren, sondern auch die Kosten für EC- und Kreditkarten berücksichtigt werden. Die werden oftmals unterschätzt: Weil Banken zuweilen jährlich bis zu 10 Euro für die EC-Karte und bis zu 40 Euro für die Kreditkarte kassieren, können sich allein die Kartenkosten innerhalb weniger Jahre auf dreistellige Beträge summieren.