Kinder mit vielen Fragen

Sechstklässler zu Gast bei Dagmar Pohle

  • Klaus Teßmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Bereits zum dritten Mal bereiten sich Kinder aus Marzahn-Hellersdorf auf ein Zukunftsdiplom vor. Die Auszeichnung wird Anfang des kommenden Jahres in einem Jugendklub feierlich übergeben. Die Kinder aus der 6 A der Nils-Holgerson-Schule in Marzahn-Nord haben schon fünf Veranstaltungen hinter sich. Sie waren auf dem Flughafen Schönefeld, konnten einen Blick hinter die Kulissen der komischen Oper werfen und waren im Reichstag. Gestern besuchten sie die Bezirksbürgermeisterin.

Dagmar Pohle (LINKE) macht die Veranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen gern. Kommen doch von ihnen unverblümt Fragen und Probleme auf den Tisch. Zum Anfang standen natürlich persönliche Fragen im Raum. Ja, die Bürgermeisterin wohnt im Bezirk. Ja, Dagmar Pohle ist verheiratet und hat zwei Kinder, die aber schon ein paar Jahre älter sind als die Schüler, die vor ihr sitzen. Und dann wollen die Schüler natürlich wissen, wie man Bürgermeisterin wird, und ob sie alles allein entscheiden darf. »Nein, das darf sie natürlich nicht«, erklärt Pohle. Dazu gibt es eine Bezirksregierung – das Bezirksamt. »So wie in der Schule jeder Lehrer ein anderes Fachgebiet hat, so haben auch die sechs Personen im Bezirksamt ein Aufgabengebiet.« Pohle versteht es, den 11-jährigen mit einfachen Worten geduldig zu erklären, dass ein Stadtrat für das Geld zuständig ist, der andere für die Kultur und die Schulen und sie selbst noch für die Gesundheit. Das verstehen die Knirpse. Sie berichten über Unterschriftensammlungen an ihrer Schule und über ihre Turnhalle, die nicht mehr so richtig in Ordnung ist. Die Bürgermeisterin findet es gut, dass sich auch die älteren Schüler an der Diskussion um die Zukunft ihrer Schule beteiligen. Sie weiß, dass die Turnhalle saniert werden muss und verspricht ihnen, dass es geschieht.

Viele Fragen haben die Kinder zur Umwelt. Sie leben an der Stadtgrenze und sagen, dass sie Füchse, Wildschweine und Enten unmittelbar am Wohngebiet beobachtet haben. Pohle lobt die Kinder für ihre guten Beobachtungen und fordert sie auf, den Gedanken zum Schutz der Tiere auch an die Eltern, Geschwister und ältere Schüler weiter zu geben. So können sich auch die kleineren Kinder schon früh am Umweltschutz beteiligen.

Zum Abschluss des Vormittags dürfen die Schüler noch einen Blick in das Arbeitszimmer werfen und mit dem Gedanken, dass vielleicht einer der heute 11-jährigen Schüler in einigen Jahren dort am Schreibtisch sitzen wird, verabschiedet Dagmar Pohle die Schülergruppe aus der 6 A.

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