nd-aktuell.de / 20.11.2008 / Brandenburg / Seite 17

Nach Jamaika

Klaus Joachim Herrmann über die neue alte Landes-CDU

Nicht an seinen Worten, an seinen Taten wolle er gemessen werden, gab sich der neue starke Mann der Berliner CDU nach der Wahl als Leitwort auf den eigenen Weg. Nun waren die Worte Frank Henkels bislang klar, manchmal knallhart, zuweilen scharf. Er wird sicher auch künftig seinem politischen Gegner nichts schenken und manches einschenken wollen.

Natürlich soll das nicht nur verbal geschehen. Generalsekretär Pofalla als Bote der Bundesspitze gab aus, die Hauptstadt-CDU solle aufs politische Spielfeld. Dazu müssten SPD und LINKE freilich erst einmal dieses Feldes verwiesen werden. Worte reichen da nicht, und ohnehin wäre die christdemokratische »Volkspartei« mit dieser Aufgabe bei ihren 20 Prozent völlig überfordert.

Da kommt wieder »Jamaika« ins Spiel. Der neue Chef wird sich nicht nur als Klassenkämpfer gegen Rot bewähren müssen, was er kann, sondern auch als diplomatischer Taktiker und geschickter Programmatiker, was noch zu leisten wäre. Die Reise nach Jamaika ist lang, und ohne Mehrheit braucht man sie ja gar nicht erst anzutreten.