nd-aktuell.de / 22.11.2008 / Politik / Seite 2

Der Seehandel und die deutschen Abhängigkeiten

Der Weltseehandel hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten mehr als vervierfacht. Derzeit werden pro Jahr 7,57 Milliarden Tonnen Güter über eine Distanz von vier Millionen Seemeilen transportiert.

Den größten Anteil am globalen Seehandel haben Öltransporte (1,88 Milliarden Tonnen/24,8 Prozent). Platz zwei belegen die Kohletransporte (754 Millionen Tonnen/10 Prozent) gefolgt von Getreidetransporten (332 Millionen Tonnen/4,3 Prozent).

170 maritime Nationen stehen im Wettbewerb. Rund 10 000 Reedereien setzen rund 90 000 Schiffe ein, davon die Hälfte im internationalen Verkehr.

Deutschland ist als rohstoffarmes, aber exportorientiertes Land auf einen ungestörten Außenhandel angewiesen. Im Weißbuch wird der Bundeswehr unter anderem wegen der Absicherung der Rohstoffversorgung eine globale Bedeutung zuerkannt.

Die Verantwortung für den Schutz der deutschen Schifffahrt obliegt im Frieden wie in Krisen- und Konfliktsituationen eigentlich dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Städteentwicklung. Es hat alle Maßnahmen der »Zivilverteidigung Seeschifffahrt« zu koordinieren. In Sachen Piraterie hat sich das »Haus Tiefensee« bislang noch nicht zu Wort gemeldet.