Einfluss der USA schwindet

Washington (Agenturen/ND). »Nur wenige Länder werden in den nächsten 15 bis 20 Jahren so viel Einfluss auf die Welt haben wie China«, heißt es in einer in Washington vorgestellten Studie des National Intelligence Council, einer sogenannten Denkfabrik der CIA und anderer US-Geheimdienste. Bis 2025 werden demnach die USA angesichts der Konkurrenz aufstrebender Staaten wie China oder Indien nur noch »einer von einer ganzen Reihe wichtiger Akteure auf der Weltbühne sein«.

Wenn sich der Trend fortsetze, werde China 2025 die zweitgrößte Wirtschaft der Welt haben und eine führende Militärmacht sein. Spätestens 2025 werde die internationale Struktur mit nur einer Weltmacht überwunden sein.

Mit Blick auf Indien heißt es, die Wirtschaft werde wahrscheinlich weiter schnell wachsen, aber die Kluft zwischen Arm und Reich werde sich vertiefen und damit zu einem politischen Faktor werden. In der 121 Seiten umfassenden Studie ist die derzeitige Finanzkrise nicht berücksichtigt. Als muslimische aufstrebende Mächte sieht die Studie Indonesien, die Türkei und Iran. In Europa könnte es bis 2025 mindestens einen Staat geben, wo das organisierte Verbrechen die Macht übernimmt, heißt es weiter in dem Papier.

Auch die Bedrohung durch Atomwaffen wird der Studie zufolge größer. »Die Wahrscheinlichkeit, dass Atomwaffen benutzt werden, wird mit dem erweiterten Zugang zur Technologie und den vielfältigen Optionen für begrenzte Schläge ansteigen«, schreiben die Autoren.

Terrorismus wird auch 2025 noch ein wichtiger Faktor sein, aber das Netzwerk Al Qaida womöglich an Einfluss verlieren: »Die Schwächen von Al Qaida – unerreichbare strategische Ziele, die Unfähigkeit, massenhafte Unterstützung zu bekommen und selbstzerstörerische Aktionen – können einen Zerfall schneller herbeiführen, als manche Menschen denken.« Kommentar Seite 6