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Experten: Minijobs abschaffen

  • Lesedauer: 1 Min.

Düsseldorf (epd/ND). Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung hat sich für die Abschaffung aller Ein-Euro-, Mini- und Midijobs ausgesprochen. Die bundesweit etwa 6,5 Millionen Niedriglohn-Beschäftigten seien die »Achillesferse« der Politik, sagte Claus Schäfer als Vertreter des Instituts und Sachverständiger vor dem Sozialausschuss des NRW-Landtages in Düsseldorf. »Diese Arbeitsverhältnisse haben keine wirksame Brückenfunktion für den regulären Arbeitsmarkt«, so der Forscher. Sie vermittelten »nur Armut trotz Arbeit«. Auf gesamtwirtschaftlicher, fiskalischer und gesellschaftlicher Ebene erzeugten sie für 650 000 Betroffene nur Belastungen.

Claudia Weinkopf vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen wies darauf hin, dass 2006 deutschlandweit etwa 1,9 Millionen Beschäftigte für Stundenlöhne von unter fünf Euro brutto arbeiteten. »So niedrige Löhne sind in vielen anderen EU-Ländern undenkbar«, erklärte sie. Die Sachverständige sprach sich für einen Abbau der Benachteiligungen von Beschäftigten in Minijobs aus. Zudem müssten »die Anreize zur massenhaften Nutzung von Minijobs« verringert werden. Carmen Tietjen vom DGB NRW kritisierte, dass die Ausweitung prekärer Arbeitsverhältnisse wie Leiharbeit oder unbezahlte Praktika mehr und mehr Arbeitnehmer in die Armut treibe.

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