Keine »Wühlmäuse II«

Dieter Hallervorden stellte sein Theater-Konzept vor

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: 2 Min.

»Wenn ich überhaupt ein Talent habe, dann dafür, gute Stücke auszuwählen«, stapelte der deutsche Comedy-Veteran Dieter Hallervorden gestern tief. Bei der Vorstellung seines Konzeptes für das Schlosspark-Theater, das der 73-Jährige ab sofort für zehn Jahre leiten wird, machte er aber klar, dass »das Haus nicht zu den Wühlmäusen II« wird, wie er im Roten Rathaus in Anspielung auf sein Kabarett-Theater in Charlottenburg sagte.

Statt dessen soll die momentan verwaiste Barlog-Bühne in Steglitz ein »reines Sprechtheater« werden, das auf drei Säulen steht: Eigenproduktionen, Gastspiele und Kooperationen mit anderen Häusern. Ein festes Schauspiel-Ensemble will Hallervorden dafür nicht engagieren, möchte aber mit etwa acht Inszenierungen im Monat ein ehrgeiziges Repertoire-Theater auf die Beine stellen. Allerdings »ohne Boulevard und ohne Hochkultur« wie er sagte. »Bei uns werden sich nicht Orpheus und Hamlet in der Sauna treffen.« Eröffnen will er im nächsten Herbst mit dem französischen Überaschungshit »Die Socken, Opus 124« von Daniel Colas in der Regie von Katharina Thalbach. Neben ihr werden auch Klaus Maria Brandauer, Alfred Kirchner oder Dieter Wedel am neuen Theater inszenieren. Weitere Stücke werden »Besuch bei Mr. Green«, »Es wird Zeit« oder »Achterbahn« sein. »Ich wähle das aus, was ich selber gerne sehen möchte«, erklärte das Humor-Urgestein diese Liste.

Hallervorden will ohne Subventionen auskommen, allerdings sollen mit Lottomitteln Sanierungsarbeiten finanziert und die ersten fünf Jahre die Miete erlassen werden. Dann muss er eine Miete von 3000 Euro pro Monat plus Betriebskosten zahlen.

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