Das Vermächtnis des alten Müllers

Martin Wernicke aus dem sächsischen Neukyhna hat ein Ziel – dass in seiner alten Bockwindmühle wieder Getreide gemahlen wird

  • Harald Lachmann, Neukyhna
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
Martin Wernicke beim Broterwerb in seiner Zimmerei.
Martin Wernicke beim Broterwerb in seiner Zimmerei.

Als Martin Wernicke 2003 seine Conny heiratete, bat das junge Paar die Gäste: Bitte schenkt uns keine Kaffeemühlen oder Betttücher, gebt lieber etwas dazu, dass wir unsere Windmühle reparieren können. Noch heute schmunzelt die Technische Zeichnerin darüber. »Ich habe eben nicht nur einen Mann geheiratet, sondern eine Windmühle dazu.« Seit sie ihn kennt, erlebt sie den 33-Jährigen vernarrt in das Denkmal von anno 1825.

Gerade elf Jahre war der Junge, als er sich unsterblich in die marode Bockwindmühle verguckte, die abseits von seinem Heimatdorf Neukyhna in windiger Flur steht. »Ständig lief ich dem Müller nach, wollte alles wissen«, erinnert er sich. Dabei hatte Kurt Dorn, der letzte Windmüller von Neukyhna, den Mühlbetrieb bereits 1955 eingestellt. Langsam verfiel sie.

Anfangs sei er Dorn wohl nur auf den Nerv gegangen, lacht Wernicke. Doch beeindruckt vom technischen Geschick wie der Wissbegier des Buben, versprach der ihm: Wenn sein I...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.