• 30 Jahre Reformen in China

Nach Steinen tastend den Fluss überqueren

Das Reich der Mitte steht abermals an einem Scheideweg

Im Dezember 1978 – vor 30 Jahren – tagte das dritte Plenum des XI. Zentralkomitees der KP Chinas und verordnete Staat und Partei »Modernisierungen«. Abgeleitet war die neue Forderung aus dem »Widerspruch zwischen den ständig wachsenden materiellen und kulturellen Anforderungen des Volkes und der rückständigen sozialen Produktion«. Ganz neu war die Losung nicht, proklamiert wurde sie schon viel früher, 1956, doch bei der Proklamation war es geblieben. »Großer Sprung« und »Kulturrevolution« hatten alle Ansätze – etwa von Ministerpräsident Zhou Enlai – zunichte gemacht. Nun aber, zwei Jahre nach dem Tod Mao Zedongs, wollte man – in den Worten Deng Xiaopings – »nach den Steinen tastend den Fluss überqueren«. Reform und Öffnung begannen.

China ist heute eine weltweit anerkannte Wirtschafts- und Handelsmacht, belegt Platz vier in der Rangliste der bedeutendsten Volkswirtschaften, Platz zwei unter den Exportnationen, Platz eins als größter Devisenhalter. Chinas großer Markt ist gefragt und attraktiv für Ost und West. Chinas Wirtschaft boomt seit Jahren mit Wachstumsraten im zweistelligen Bereich.

Millionen aus bitterer Armut befreit

Die Produktions- und Eigentums-struktur im Reich der Mitte hat sich seit Beginn von »Reform und Öffnung« grundlegend verändert: Staatliches Eigentum wurde weitestgehend in Aktienunternehmen überführt, kollektives und privates Eigentum wurde zugelassen, gefördert und letztendlich im Jahr 2004 gleichberechtigt neben dem staatlichen Eigentum in der Verfassung des Landes verankert. Einst abgeschlossen, unterhält China heute offene Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit allen Staaten der Welt, bietet ausländischen Investoren im Lande Vorzugsbedin...


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