Vertagte Indígena-Rechte

Nur Teilerfolg für Brasiliens Indianer vor Oberstem Gericht

Von Gerhard Dilger, Porto Alegre

Brasiliens Oberstes Bundesgericht hat die Indianerrechte im Reservat Raposa/Serra do Sol bekräftigt. Doch zwei konservative Richter erzwangen eine Vertagung des Prozesses bis zum kommenden Jahr.

Der Oberste Gerichtshof in Brasilia hat eine große Chance verpasst: Am Mittwoch, dem Tag der Menschenrechte, hätten die elf Richter den seit 31 Jahren schwelenden Streit um das 17 000 Quadratkilometer große Indígena-Reservat Raposa/Serra do Sol in Nordamazonien würdevoll beenden können. Von dem Urteil wird die wichtigste Weichenstellung für Brasiliens Indianerpolitik seit langem erwartet.

Hand in Hand mit der regionalen Politikerkaste hatten die Großgrundbesitzer aus dem Bundesstaat Roraima gegen die endgültige Demarkierung des Gebiets geklagt, die Präsident Luiz Inácio Lula da Silva 2005 dekretiert hatte. Auf dem Spiel stehe die Souveränität Brasiliens und das wirtschaftliche Überleben des Staats an der Grenze zu Venezuela und Guayana, klagten R...


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