Zorniger Einzelgänger
Alfred Andersch und seine Welt: Ein Band mit Aufsätzen, Briefen und Bildern
Man sollte Alfred Andersch nicht vergessen. Am Schluss gab sich der große Marcel Reich-Ranicki im Frankfurter Sonntagsblatt versöhnlich. Im Übrigen wusste er zum Lobe des Autors wenig zu sagen. Gefallen hat der Kritiker eigentlich nur am »virtuos, vielleicht sogar allzu virtuos komponierten« Roman »Sansibar oder Der letzte Grund« gefunden, für den Rest hatte er nur bescheidene Noten. »Die Rote« nicht mehr als Unterhaltungsliteratur, ja »Kitsch«, »Efraim« eine »nicht eben sympathische Mischung« aus Sentimentalität und aufdringlichen Gewissensbissen, Provinz und weiter Welt, Sex und Auschwitz, und auch »Winterspelt«, der große Kriegsroman, hat Reich-Ranicki, der die Leser in sein Urteil gleich einbezog, enttäuscht.
Ganz anders, lange davor, Wolfgang Koeppen. »Ich habe Alfred Andersch wieder gelesen«, heißt es in einem Brief vom Januar 1979, der jetzt ein Buch über den 1980 gestorbenen Schriftsteller beschließt. »Ich war, ich bin entzückt,...
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