Steineklopfen: Ping! Ping!

Der Schauspielerin Inge Keller zum heutigen 85. Geburtstag

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Gestern las Inge Keller in den Kammerspielen des DT Stefan Zweigs Novelle »Der Zwang« – ein Mann zwischen selbstgewählter Schweizer Freiheit und dem Militärbefehl aus Deutschland, zwischen Unabhängigkeit und jener inneren Not, von der »Maschine« Gehorsam doch schier unrettbar infiziert zu sein. Wieder ein großes Hör- und Seh-Erlebnis! Geradezu spielend offenbart die Keller ihre rüstzeugliche Unanfechtbarkeit, aber das Kunst-Volle drängt sich nicht vor die lebendigen Regungen, die in einem Text wohnen. Fein abgestufte Ironie, pochende Wärme; die Novelle wird Drama, und Literatur ist eine Sinfonie der vielen Sätze – der Atem dirigiert. Text und Lesung: Begegnung zweier Meisterwerke.

Sie war nie eine Schauspielerin, die man aus ihrer Größe herabziehen konnte auf Identifikationsniveau. Man hebt den Kopf zu ihr, auch wenn sie auf einem Stuhl sitzt. Naturalistin ist sie in dem Sinne, dass sich die Natur ihrer Kunst nicht darauf b...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.