Eisbären Berlin rutschen auf eigenem Eis aus

2:5-Niederlage gegen DEL-Spitzenreiter Hannover

  • Lesedauer: 3 Min.

Tabellenführer Hannover Scorpions gewann das Spitzenspiel in der Deutschen Eishockey-Liga am Sonntag in der mit 14 200 Zuschauern ausverkauften O2 World gegen den Titelverteidiger Eisbären Berlin klar mit 5:2 (1:2, 2:0, 2:0) und liegt damit nach dem sechsten Sieg in Folge nun schon neun Punkte vor Ex-Meister Mannheim, der mit 2:3 in Hamburg patzte, und Berlin. Zwei Tage zuvor waren Hannover zu Hause gegen Frankfurt (3:1) und die Eisbären in Kassel (4:3) mit Siegen in das neue Jahr gestartet.

Hannovers Matchwinner in Berlin waren Verteidiger Sascha Goc mit einem Hattrick zum 4:2 und Nationaltorwart Dimitri Pätzold, der ab dem zweiten Drittel Alexander Jung ersetzte und ohne Gegentor blieb. »Wir haben gewonnen, weil wir kompakt und gut spielen und uns nicht durcheinanderbringen lassen«, sagte Hannovers Trainer Hans Zach. Zudem habe sein Team auch Glück gehabt. Zach begründete den Torwartwechsel damit, dass sich Jung »nicht gut gefühlt« habe.

In dem unterhaltsamen Spitzenspiel brachte Florian Busch die Eisbären nach nur 79 Sekunden in Führung. Nach dem Ausgleich durch Rainer Köttstorfer (18.) sorgte Andy Roach nur 18 Sekunden später für die erneute Führung der Hausherren, die später immer wieder an Pätzold scheiterten. Sein Eisbären-Kollege Rob Zepp sah dagegen bei einem Doppelschlag von Goc (34./36.) nicht gut aus. Der Ex-Nationalverteidiger erzielte sein 19. Saisontor ins verlassene Berliner Gehäuse zwei Minuten vor Ende zum 4:2. »Wir spielen sehr gut in letzter Zeit. Wir arbeiten das ganze Jahr hart, das zahlt sich aus«, sagte Goc. Eric Schneider (60.) sorgte schließlich mit dem 5:2 zwei Sekunden vor Schluss für den höchsten Sieg Hannovers in Berlin.

Pech hatte Hannover bei der Vergabe des Heimrechts im Pokalfinale. Wie die Auslosung in Berlin ergab, muss Hannover zur ersten Endspielteilnahme am 24. Februar entweder zu den Straubing Tigers oder zum EHC Wolfsburg reisen. Beide ermitteln am 1. Februar den zweiten Finalisten.

Ein Kuriosum trug sich am Freitagabend bei der Partie Iserlohn gegen Duisburg zu, das nach 10:43 Minuten beim Stand von 1:1 abgebrochen wurde, weil beide Duisburger Keeper Ilpo Kauhanen (10. Minute) und Lukas Lang (11.) binnen 74 Sekunden verletzt das Eis verlassen mussten. Laut den Spielregeln hätte sich in diesem Fall ein Duisburger Feldspieler ins Tor begeben müssen, damit das Spiel regelkonform fortgesetzt werden kann. Da aber kein Spieler der Füchse die Torwartposition übernehmen wollte, entschied Schiedsrichter Rick Looker (USA) aus eigenem Ermessen auf Spielabbruch. Das Spiel wurde mit 5:0 Toren für Iserlohn gewertet.

»Ich hätte es keinem meiner Spieler aus gesundheitlichen Gründen zumuten wollen, ins Tor zu gehen. Ich habe mit dem Vorstand gesprochen. Wir haben gemeinsam die Entscheidung getroffen, auf das Weiterspielen zu verzichten«, sagte Duisburgs Sportdirektor Franz Fritzmeier. dpa/ND

36. DEL-Spieltag: Mannheim - Köln 5:2, Kassel - Eisbären Berlin 3:4, Ingolstadt - Augsburg 4:2, Wolfsburg - Hamburg 7:1, Hannover - Frankfurt 3:1, Iserlohn - Duisburg abgebrochen (5:0 gewertet), Krefeld - Nürnberg 2:3 n.V., Straubing - Düsseldorf 0:1.

37. Spieltag: Düsseldorf - Wolfsburg 2:1, Eisbären Berlin - Hannover 2:5, Duisburg - Kassel 3:7, Hamburg - Mannheim 3:2, Köln - Krefeld 3:4 n.V., Nürnberg - Straubing 1:4, Augsburg - Iserlohn, Frankfurt - Ingolstadt n. Red.

1. Hannover Scorp. 37 126:99 76

2. Adler Mannheim 35 104:72 67

3. Eisbären Berlin 36 131:100 67

4. Krefeld Pinguine 37 116:90 64

5. Düsseldofer EG 37 113:97 63

6. Frankfurt Lions 36 108:109 60

7. Nürnberg Tigers 35 103:92 56

8. Augsburger Pant. 35 109:125 55

9. Iserlohn Roosters 34 119:118 54

10. EHC Wolfsburg 37 123:107 51

11. Straubing Tigers 37 102:111 49

12. Hamburg Freezers 35 96:107 46

13. ERC Ingolstadt 35 90:97 45

14. Kölner Haie 37 102:120 44

15. Kassel Huskies 36 96:114 42

16. Füchse Duisburg 37 77:157 25

Dienstag: Krefeld - Eisbären Berlin.

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