Abramowitsch hilf?

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Sehr geehrter Roman Arkadjewitsch Abramowitsch«, so schmeichelt ein Mann im »lettischen« Internet, bitte kaufen Sie unser Land. Das sei so bankrott und laut Internationalem Währungsfonds für nur 7,5 Milliarden Euro zu haben. Man kann zweifeln, dass das Angebot seriös und der Verkäufer autorisiert ist. Vielleicht bietet der Mann ja auch nur im Namen irgendeines anderen Oligarchen, der Abramowitsch eins auswischen will. Oder Moskaus Geheimdienste stecken hinter der Annonce.

Egal. Spätestens seit der Französischen Revolution gehörte es im zivilisierten Europa nicht mehr zum guten Ton, politisch bedeutsame Ländereien – wozu die paar Werst rings um Riga wieder einmal gehören – auf den Markt zu bringen. Mehr noch, seit der Wende leben wir alle – einer für alle, alle für einen – in der EU! Da schultert der eine des anderen Last. Also Schulden. Doch diese Art Solidarität ist Gospodin Abramowitsch fremd. Was sollte der Globalmensch auch mit Lettland? Seine Solidarität ist ganz und sonders mit sich selbst befasst. Derzeit lässt sich der 17-Milliarden-Russe als Ausweis seines durch eigenen Fleiß angehäuften Reichtums die achte Hochseejacht zusammenschweißen. Noch größer und prächtiger als Peter I. es je gekonnt hätte. Was bleibt für Lettland? Na nur die vage Hoffnung auf uns und den Rest der EU.

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