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Albatrosse träumen vom Weiterkommen

Basketball: Alba Berlin will mit einem Sieg gegen Ljubljana in der Euroleague bleiben

  • Florian Gafert
  • Lesedauer: 3 Min.

Man muss in den Geschichtsbüchern schon weit zurückblättern, um den letzten großen Erfolg von Alba Berlin in der europäischen Königsklasse zu finden. 1998, damals noch unter Trainer Svetislav Pesic, gelang den Berliner Basketballern das Überstehen der Vorrunde und später der Einzug ins Viertelfinale – bis heute der größte Erfolg eines deutschen Baskelballvereins in der Euroleague. Nach dem Auswärtserfolg vergangene Woche bei Joventut Badalona (Spanien), einem »der größten Siege Albas der letzten Jahre«, wie Teammanager Henning Harnisch findet, haben die Albatrosse nun die Chance, abermals Großes auf europäischer Bühne zu vollbringen. Mit einem Heimsieg morgen gegen Olimpija Ljubljana (20.15 Uhr in der O2 World) würde Alba sicher in die Zwischenrunde der besten 16 Teams einziehen. Bei einer Niederlage richten sich die Augen nach Spanien, wo Badalona nicht bei Vitoria gewinnen darf.

In der Bundesliga wurden die Berliner am Wochenende in Oldenburg (72:81) zwar auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Aber Steffen Hamann versichert, dass die vermeidbare Niederlage längst aus den Köpfen der Spieler raus sei. Die volle Konzentration gelte dem »Vorrunden-Endspiel« gegen den slowenischen Meister.

Nach einer bislang guten Euroleague-Saison wollen die Berliner diese nun mit dem Einzug in die Zwischenrunde krönen. »Wir wollen unbedingt den Sieg und wollen uns nicht auf einen möglichen Erfolg von Vitoria gegen Badalona verlassen«, gibt sich der deutsche Nationalspieler kämpferisch vor der letzten schweren Hürde. Immerhin gelang der Mannschaft aus der slowenischen Hauptstadt gegen die Berliner ihr einziger Vorrundensieg in der Gruppe C.

Für die Spieler aus Ljubljana ist es das letzte Euroleague-Spiel in dieser Saison, in dem sie sich achtbar aus dem Turnier verabschieden wollen. Schließlich sitzt die Enttäuschung über das vorzeitige Aus immer noch tief. Zu knapp verliefen die meisten ihrer Partien. So erwiesen sich die Slowenen meist als ebenbürtige Gegner, wie beim Spiel gegen den spanischen Spitzenklub Tau Vitoria, in dem sie mit 90:91 unterlagen. Oder das Spiel in Istanbul gegen Fenerbahce, wo man erst nach zweifacher Verlängerung verlor.

Die Spieler von Alba-Trainer Luka Pavicevic sind also gewarnt. Allerdings treffen sie morgen auf neue Gesichter. Spielmacher Vlado Ilievski ist in der Zwischenzeit zu Tau Vitoria gewechselt und verschaffte sich somit durch die Hintertür Zugang zur Zwischenrunde. Er wird ersetzt durch den NBA-erfahrenen US-Amerikaner Lorinza Harrington. Ungewiss ist noch der Einsatz des slowenischen Nationalspielers Saso Ozbolt, der am Daumen verletzt ist. Für ihn könnten die Talente Jaka Klobucar (21) und Mirza Sarajlija (17), der im Hinspiel mit 13 Punkten überraschte, auflaufen.

Wieder mit dabei ist Flügelspieler Miha Zupan, der erste gehörlose Star der Euroleague, der die Albatrosse im Hinspiel mit seiner enormen Treffsicherheit aus der Distanz (19 Punkte) schockte. Trainiert wird Union Olimpija Ljubljana vom früheren slowenischen Nationaltrainer Jure Zdovc, der die Nachfolge von Aleksandar Dzikic antrat, der im November beim 76:67-Hinspielsieg gegen Alba noch als Cheftrainer amtierte.

Immanuel McElroy, Matchwinner der Berliner gegen Badalona mit 26 Punkten, brennt auf das »Endspiel« ums Weiterkommen und möchte dem heimischen Publikum wieder eine Galavorstellung bieten. »Ich bin immer bereit, meine Leistung zu bringen«, strotzt McElroy vor Selbstvertrauen. »Entscheidend aber ist, dass wir als Team Erfolg haben«, fügt der US-Amerikaner hinzu, der sich wieder auf die Ünterstützung der Alba-Fans verlassen kann. Bis gestern waren bereits 12 000 Tickets vergriffen. Beste Voraussetzungen also für die Berliner Basketballer, um den Traum vom Weiterkommen wahr werden zu lassen.

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