Hilflos in Gaza

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Wenn sie auf den Gazastreifen schauen, werden die Sorgenfalten bei diversen UN-Organisationen jeden Tag größer. Nicht nur wegen der inzwischen über 900 Toten. Gestern warnte die Weltgesundheitsorganisation vor dem drohenden Ausbruch von Krankheiten. Von 58 Gesundheitszentren der palästinensischen Gesundheitsbehörde arbeitet nur noch die Hälfte. Sieben von zehn chronisch Kranken mussten ihre Behandlung abbrechen. Nach Angaben des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe sind bisher über 28 000 Menschen obdachlos geworden. Die Vereinten Nationen sprechen vom größten Flüchtlingsstrom in Gaza seit dem Sechstagekrieg 1967. Doch die Weltorganisation kann den humanitären Gau nicht stoppen. Geradezu hilflos hört sich UN-Generalsekretär Ban Ki Moon an, der vor seiner Reise in die Krisenregion von den Kriegsparteien Respekt vor der doch rechtsverbindlichen UN-Resolution verlangt. Mit ihr hat der Weltsicherheitsrat ein umgehendes Ende der Gewalt gefordert. Hamas wie Israel verweigern beides. Daran sind die Vereinten Nationen nicht unschuldig. Für Südafrikas Präsident Kgalema Motlanthe besteht das Problem darin, dass man mitunter ungestraft handeln könne, wenn man denn mächtige Freunde im Sicherheitsrat hat. Nicht nur er nimmt die jüngste Eskalation im Nahen Osten zum Anlass, um eine umgehende Reform des wichtigsten UN-Gremiums zu fordern, damit die heutige Welt endlich besser repräsentiert werde.

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