Wiedererwachen des jüdischen Lebens

Die Gemeinde in Frankfurt (Oder) bekommt nach Jahrzehnten wieder einen eigenen Friedhof

Yosyp Vaysblat kämpft seit zehn Jahren für einen jüdischen Friedhof in der Oderstadt.
Yosyp Vaysblat kämpft seit zehn Jahren für einen jüdischen Friedhof in der Oderstadt.

Zaghaft erwacht wieder jüdisches Leben in Frankfurt (Oder). 220 Mitglieder zählt die 1998 neu gegründete Gemeinde. Und wo gelebt wird, da wird auch gestorben. Für Juden ist das ein Problem in der Oderstadt, denn einen jüdischen Friedhof gibt es nicht mehr. Im Dezember vergangenen Jahres hat die Gemeinde deshalb ein Grundstück von der Stadt gekauft. Dort soll der Friedhof entstehen. Doch noch fehlt das Geld, um ihn einzurichten.

Yosyp Vaysblat kämpft seit über zehn Jahren für diesen Friedhof. Der 62-jährige kam 1998 aus der Ukraine nach Frankfurt und gehört zu den Mitbegründern der Gemeinde. Die Wände in seinem Zimmer im Gemeindehaus, in dem er ehrenamtlich arbeitet, brechen fast zusammen vor Geschichte. Vaysblat hat alles zusammengetragen, was über jüdisches Leben der Oderstadt aufzuspüren war. Auch die Geschichte des Friedhofes, die eine sehr traurige ist. Denn die Nazizeit hatte er überstanden, den polnischen Sozialismus jedoch nicht.

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