Milliardenschwere Oligarchen als Sanierungsfall

In Russland kämpfen Multimilliardäre in Zeiten der Krise ums wirtschaftliche Überleben

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Reichtum bietet in Zeiten der weltweiten Krise keine Sicherheit vor dem wirtschaftlichen Absturz. In Russland müssen das gerade die Reichsten der Reichen erfahren. Das Tafelsilber ist teilweise bereits verkauft.

Dass Multimilliardär Alexander Lebedjew den deutschen Reiseveranstalter Öger Tours wegen Ebbe in den Kassen nun doch nicht kaufen kann, war der russischen Wirtschaftspresse nur eine dürre Fünf-Zeilen-Meldung wert. Denn Lebedjew ist nur ein kleiner Fisch und die paar hundert Millionen Greenbacks, die er in den Sand setzte, sind Peanuts im Vergleich zu dem, was die Granden der Ersten Reihe abschreiben mussten, seit die Krise auch Russland im Würgegriff hat. Noch vor sechs Monaten brachten die hundert Reichsten des Landes zusammen stolze 522 Milliarden Dollar auf die Waage. Inzwischen ist Russlands Goldene Horde um insgesamt 230 Milliarden Greenbacks ärmer. Eine Summe, höher als Russlands gesamter Staatshaushalt für 2009. Am härtesten traf es Ölscheichs, Gasbarone und Stahlkocher. Ihre Unternehmen sind, seit die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen sinkt, häufig nur noch ein Fünftel dessen wert, was sie im Sommer kosteten.

Vorbei die Zeite...


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