Hoffnungsvoll

  • Jörg Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Als der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Jochen Esser, bei der Hauptausschusssitzung am Mittwoch auf die kommenden Probleme der Rezession hinwies, unterbrach ihn sein Kollege Carl Wechselberg (LINKE) mit einem Zwischenruf: »Jaja, die Krise des Kapitalismus!« Wie er so herüberschaue, entgegnete Esser, sei mit den LINKEN ja augenscheinlich keine Revolution zu machen. »Mit ihnen aber auch nicht«, fühlte sich der Ausschussvorsitzende Ralf Wieland (SPD) daraufhin bemüßigt, Esser an den Kopf zu werfen. »Das will ich ja auch gar nicht mehr ... im Gegensatz zu früher«, entgegnete Esser trotzig. Das allgemeine Gelächter ebbte langsam wieder ab, Esser fuhr fort: »Wir werden also weiter unter den Bedingungen des kapitalistischen Systems arbeiten müssen.« Da murmelte es deutlich hörbar aus den Fraktionen von LINKE, SPD und GRÜNE: »Schade eigentlich.« Sollte es noch Hoffnung geben?

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Erst siebeneinhalb Jahre alt sei sein Audi A 4, musste Finanzsenator Sarrazin am Dienstag auf persönliche Teilhabe am Konjunkturschub der Bundesregierung verzichten. Dabei sei das gute Stück schon 165 000 Kilometer gelaufen, merkte der Senator an. Laut Liste würde es für den 1.6er mit den 103 PS allerdings nur 5700 Euro geben. Lohnt auch nicht recht. Aber vielleicht gibt es irgendwann wenigstens eine Strafsteuer für überdimensionierten CO2-Ausstoß.

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