Ein milliardenschwerer Reeder soll bei Real Madrid wieder für Ruhe und Ordnung sorgen. Der 53-jährige Vicente Boluda trat noch am Freitagabend nach dem Rücktritt von Ramon Calderon als Interimspräsident an die Spitze des spanischen Rekordmeisters. Der Unternehmer, schon einmal Vizepräsident der Königlichen, ist Besitzer von 340 Schiffen und soll über ein Privatvermögen von zwei Milliarden Euro verfügen. »Es ist eine Verpflichtung, Real zu helfen. Eine Institution wie Real Madrid kann sich kein Vakuum bis zu den Neuwahlen im Sommer leisten«, erklärte der neue Real-Boss.
Vorausgegangen war das unsägliche Schmierentheater um Ramon Calderon. Er war in den vergangenen Tagen unter Beschuss geraten, nachdem die spanische Sportzeitung Marca handfeste Beweise für angebliche Manipulationen geliefert hatte. Demnach soll Calderon zur Generalversammlung am 7. Dezember Personen unerlaubt Zutritt und Abstimmungsrechte verschafft haben, um wichtige Entscheidungen durchzubringen. Die Zeitung veröffentlichte Fotos von zehn namentlich nicht genannten Personen, die nicht stimmberechtigt ihren Stimmzettel in die Höhe hielten und damit ein Votum abgaben. Abschließend warf Calderon den Medien vor, gezielt seinen Rücktritt betrieben zu haben.
Nun geht es um die langfristige Nachfolge. Viele Insider glauben, dass Calderons Vorgänger Florentino Perez wieder zurückkehren wird. Und sein Einstandsgeschenk könnte Weltfußballer Cristiano Ronaldo sein. Der Angreifer von Champions-League-Sieger Manchester United wurde schon im vergangenen Sommer umgarnt, blieb aber in England. Nun will Perez alles daransetzen, den Portugiesen zum neuen Star der Real-Weltauswahl zu machen. Schon während seiner ersten Amtszeit als Präsident der Königlichen hatte Perez die Transfers von Zinedine Zidane, Luis Figo, Ronaldo und David Beckham umgesetzt.
Für die sportlichen Schlagzeilen in Spanien sorgt derweil Erzrivale FC Barcelona. Dank des siebten Sieges in Folge holten sich die Katalanen die Halbzeit-Meisterschaft mit einem Rekord. Durch das 5:0 gegen Deportivo La Coruna kommt Barca auf bisher unerreichte 50 Punkte. Auch die 59 bislang erzielten Tore – bei 13 Gegentreffern – markieren eine Bestleistung. Platz zwei belegt mit einem Spiel und 15 Punkten weniger Real Madrid. sid
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/142355.koeniglicher-wahlbetrug.html